Die Anforderungen an den Brandschutz werden immer strenger, und das ist gut so. Vor allem bei Anwendungen im Innenraum von (öffentlichen) Gebäuden wie Messen, Schulen und Krankenhäusern werden immer häufiger Brandschutzzertifikate verlangt. Beispielprodukte sind nahtlose Fototapeten, Kedertücher oder Banner 510. Dieses Thema hat Sie also bestimmt schon öfter beschäftigt. Mit diesem Artikel möchten wir Sie besser mit dieser Thematik vertraut machen und zeigen wir Ihnen, worauf es bei den unterschiedlichen Zertifikaten ankommt.

DIN 4102-1 oder B1 nach deutscher Norm

In unserer Branche ist das “B1 Zertifikat” wohl das bekannteste Brandschutzzertifikat. Hierbei handelt es sich um ein Brandschutzzertifikat, dass nach der DIN 4102 erstellt wird, die das Brandverhalten von Baustoffen und Bauprodukten regelt.  Die unterschiedlichen Klassen in dieser Norm sind: Klasse A – Nicht brennbare Materialien (die in unserer Branche fast nicht bestehen); Klasse B – Eine Klasse die immer häufiger vorkommt und sich in B1 (schwer entflammbar), B2 (normal entflammbar) und B3 (leicht entflammbar) unterteilen lässt. 

Die Brandschutzklasse B1 nach DIN 4102-1 beschreibt Materialien die nach dem Entfernen der Brandquelle von selbst erlöschen müssen. 

DIN- Normierungen werden vom Deutschen Institut für Normung aufgestellt. Dieses Institut stellt (unter anderen) die Anforderungen für die Brandsicherheit von Materialien, die in Europa erhältlich sind, auf. Die Klassifizierungen nach der DIN gelten offiziell nur in Deutschland, weil diese nach den deutschen Normen aufgestellt wurden. Es kommt immer öfter vor, dass diese Klassifizierung den Kunden nicht ausreicht und ein europäisches Brandschutzzertifikat verlangt wird. 

EN 13501-1 Die europäische Norm

EN13501-1 ist die europäische Testnorm für Materialverhalten. Immer mehr Materialien entsprechen diesen besonders hohen Anforderungen.  Unsere Zukunftserwartung ist, dass diese Normierung künftig für unsere Branche der Standard sein wird. Unsere beliebten Materialien wie Dekostoff, Banner 510 und Mesh entsprechen schon dieser Norm.

Der Unterschied zwischen DIN 4102-1 und EN13501-1

Die Norm 13501-1 ist in der ganzen EU gültig und stellt strengere Anforderungen an die Materialien. Die Norm umfasst mehr Klassen als die DIN 4102-1, obwohl unterschiedliche Klassifizierungen nebeneinander verwendet werden können. Bei den unterschiedlichen Klassen wir auch die Rauchentwicklung (s) und Tropfenformung der brennenden Teilchen (b) berücksichtigt. Je niedriger die nachfolgende Zahl auf den entsprechenden Buchstaben ist, desto besser ist die Brandsicherheit des Materials.

EN 13501-1 in der Praxis: Banner 510

Unser beliebtes Banner 510 verfügt über das europäische Brandschutzzertifikat: EN 13501: B-s1, d0. Untenstehende Abbildung zeigt das Zertifikat. Die genaue Bedeutung der Angaben erörtern wir Ihnen hier 👇 

Der erste Buchstabe (in diesem Fall B) steht für die Brandklasse (Fire behaviour). Diese Klasse kann von A1 bis F variieren, wobei A1 die höchste Klassifizierung darstellt und F die niedrigste. A, B und C entsprechen nicht- sowie schwer entflammbaren Materialien. Die Klassen D, E und F entsprechen normal entflammbaren und entflammbaren Materialien. 

In unserem Fall vom Banner 510 mit der Klasse B handelt es sich also um ein schwer entflammbares Material das eingeschränkt zur Brandgefahr beitragen kann. 

Brandschutzzertifikat Banner 510: EN-13501: B-s1, d0. 

Der zweite Teil des Brandschutzzertifkates beschreibt die Rauchentwicklung des Materials (smoke production) und wir mit dem Buchstaben s gekennzeichnet. Diese Rauchklasse wird wieder in die Kategorien 1, 2 oder 3 unterteilt und steht für die Rauchentwicklung des Materials wenn es zum Brand kommt. Aus untenstehender Tabelle können Sie entnehmen, dass Banner 510 nur eine geringe Rauchentwicklung aufweist (1).

Der letzte Teil des Zertifikates beschreibt die Tropfenklasse (d) mit den Kategorien 0,1 oder 2. Gemessen wird, ob sich brennbare Tropfen formen. Für Banner 510 ist mit Kategorie 0 deutlich, dass sich keine brennenden Tropfen bilden.

Die Einteilung der Materialien nach Brandsicherheit

In untenstehender Tabelle haben wir noch einmal für Sie zusammengefasst, was die Normierungen im Verhältnis zueinander bedeuten. Die Klasse C der europäischen Normierung entspricht den Anforderungen des B1 Zertifikates der deutschen Normierung. Es kann also durchaus vorkommen, dass für die Anwendung in öffentlichen Räumen ein C-Zertifikat (EU) oder ein B1 (deutsch) Zertifikat verlangt wird. Durch die strengere Beurteilung des Materials kann sich also das europäische Zertifikat lohnen.

Zum Schluss gibt es in Frankreich, Luxemburg und Belgien einen weiteren Test, den “BrûleurÉlectrique" der laut NFP 9503 M1 ausgeführt wird. Die Anforderungen an dieses Zertifikat sind für ein Material viel strenger angelegt als beispielsweise für das B1 Zertifikat nach deutscher Normierung.